Eigentlich sind nächtliche Wadenkrämpfe eher eine Domäne älterer Menschen, doch auch Kinder und Jugendliche können von Wadenkrämpfen betroffen sein. Die Gründe für Wadenkrämpfe bei Kindern sind in der Regel die gleichen wie bei Erwachsenen auch: Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung), eine mangelhafte Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium oder Überanstrengung beim Sport.
Wadenkrämpfe bei Kindern vorbeugen
Kinder vergessen beim stundenlangen Herumtoben gerne einmal das Trinken zwischendurch. Daher sollten schon Kleinkinder dazu angehalten werden, regelmäßig zu trinken – und zwar gesunde Getränke und keine zuckrigen Soft Drinks. Hat das Kind so gar keine Lust auf „langweiliges“ Mineralwasser, kann dies mit etwas Fruchtsaft zu leckeren Schorlen vermischt werden. Auch beim Schulsport ist darauf achten, dass die Kinder anschließend genug trinken und nicht einfach nach der Sportstunde umgezogen in den normalen Unterricht gehen.
Nährstoffmangel bei Kindern
Magnesium spielt gemeinsam mit Kalzium eine wichtige Rolle beim Aufbau der Knochen und der Muskelzellen. Wachsende Kinder benötigen also eine hohe Dosis an täglichem Magnesium und Kalzium um gesund wachsen zu können. Als Richtlinien gelten bei Kindern zwischen 1-3 Jahren 140mg täglich, bei Grundschulkindern 220mg täglich und bei Teenagern rund 300-400mg täglich. Kommt es hier zu Defiziten, sind Wadenkrämpfe bei Kindern und Jugendlichen eine übliche Folge.
Besteht der Verdacht auf Magnesiummangel sollten Eltern zunächst einmal die tägliche Ernährung der Kinder auf den Prüfstand stellen: Wichtige Magnesiumlieferanten sind beispielsweise Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Fisch, Milch und frisches Gemüse. Wenn die Kinder also vornehmlich von Spaghetti Bolognese und Pommes mit Würstchen leben, stellen sich schnell Mangelerscheinungen ein. Schon einige Tricks können hier Abhilfe schaffen, zum Beispiel indem Vollkornspaghetti verwendet werden und die Würstchen durch Fischstäbchen ersetzt werden. Aber auch mit Gemüse und Hülsenfrüchten sollten sich die Kleinen früher oder später anfreunden.
Nahrungsergänzungsmittel für Kinder
Die Pharmaindustrie hält heute eine riesige Palette an Nahrungsergänzungsmitteln speziell für Kinder bereit, die vom Wachstum bis zur schulischen Leistung sämtliche Probleme beheben sollen. Tatsächlich können spezielle Magnesium- und/oder Calciumpräparate Abhilfe schaffen, wenn es zu Wadenkrämpfen bei Kindern kommt. Allerdings sollten diese Präparate NICHT ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt erworben werden. Der Kinderarzt kann anhand einer Blutprobe feststellen, ob tatsächlich ein Magnesiummangel vorliegt, der mit Nahrungsergänzungsmitteln behoben werden kann. Er kann auch gute Ratschläge zur gesunden kindgerechten Ernährung geben. Sollte jedoch kein Mangel vorliegen, muss der Arzt auf Ursachenforschung gehen, denn regelmäßige Wadenkrämpfe bei Kindern sollten auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden.