Treten aus heiterem Himmel Wadenkrämpfe beim Gehen auf, kann dies für den Betroffenen sehr unangenehm sein. Oft gibt es keine Bank oder einen anderen Ort an dem eine kurze Ruhepause eingelegt werden kann, so dass Weitergehen (oder Humpeln) die einzige Lösung ist. Treten häufiger Wadenkrämpfe beim Gehen auf, ist es an der Zeit, sich näher mit diesem Problem zu beschäftigen.
Akute Wadenkrämpfe beim Gehen
Bei akuten Wadenkrämpfen ist meist ein Mangel an Magnesium die Ursache. Zwar machen sich Wadenkrämpfe in der Regel erst einige Stunden später im Ruhezustand bemerkbar – dabei häufig nachts – doch auch akute Wadenkrämpfe beim Gehen sind nichts Ungewöhnliches. Beispielsweise wenn zuvor einige Stunden nichts getrunken wurde, bei einer übertriebenen Diät oder bei einem langen Spaziergang in großer Hitze, wenn der Körper stark schwitzt.
Hilfreich ist daher eine Kombination aus Muskelentspannung und Flüssigkeitszufuhr. Gibt es keine Möglichkeit zum Sitzen, kann der Muskel auch stehend gedehnt werden. Dazu einfach vornüber beugen und möglichst vorne den Fuß umfassen. Dazu beim nächsten Kiosk anhalten und eine Flasche Mineralwasser kaufen um den Elektrolythaushalt auszugleichen. Wer in der freien Natur unterwegs ist, sollte nach ausgestandenem Wadenkrampf möglichst bald zum Ausgangspunkt zurückkehren um eine Wiederholung zu vermeiden.
Wadenkrämpfe und die Schaufensterkrankheit
Wadenkrämpfe beim Gehen können auch leicht mit einer beginnenden Schaufensterkrankheit verwechselt werden, vor allem wenn sie regelmäßig auftreten. Als „Schaufensterkrankheit“ wird im Volksmund die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) bezeichnet. Dabei führt eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) zu einer Verengung oder gar zu einem Verschluss der Beinarterien und dadurch zu Durchblutungsstörungen. Diese machen sich beim Gehen durch starke Schmerzen bemerkbar, so dass der Betroffene immer wieder gezwungen ist, anzuhalten – scheinbar als ob er die Auslagen der Schaufenster betrachtet. Ursächlich für die pAVK sind u.a. Übergewicht, Rauchen, Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Treten also immer wieder scheinbare Wadenkrämpfe beim Gehen auf, könnte es sich um die Schaufensterkrankheit pAVK handeln. Ein Besuch beim Arzt kann hier Klarheit verschaffen.
Wadenkrämpfe als Zeichen einer ernsthaften Erkrankungen
Oftmals sind Wadenkrämpfe auch Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung. Neben der Arteriosklerose können beispielsweise Nervenschäden zu akuten Krämpfen führen oder auch Stoffwechselerkrankungen. Selbst Herzschwächen können zu Durchblutungsstörungen führen und so wiederum Krämpfe auslösen. Es lohnt sich also im Fall wiederkehrender Wadenkrämpfe auf jeden Fall den Arzt aufzusuchen um die Ursachen zu klären.
Wadenkrämpfe beim Gehen vermeiden
Hilfreich ist es in jedem Fall, bei längeren Spaziergängen und auch beim Stadtbummel auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Gerade bei einer spannenden Shoppingtour wird dies leicht vergessen. Also lieber ab und zu eine Pause einplanen und in einem netten Café ein Kaltgetränk bestellen oder zumindest an einem Kiosk eine Flasche Wasser kaufen. Bei längeren Spaziergängen kann eine kleine Flasche auch leicht von zuhause aus mitgenommen werden.