Wadenkrämpfe sind während der Schwangerschaft keine ungewöhnliche Erscheinung und auch kein großer Grund zur Sorge, kann den Betroffenen jedoch das Leben zur Hölle machen. Dies ist vor allem der Fall, wenn die Wadenkrämpfe nachts auftreten und die schwangere Frau immer wieder aus dem Schlaf reißen.
Warum kommt es in der Schwangerschaft zu Wadenkrämpfen?
Wadenkrämpfe können in der Schwangerschaft unterschiedliche Ursachen haben, doch generell ist ein Mangel an Mineralien und Elektrolyten im Spiel. Einerseits spielt der weibliche Körper während der Schwangerschaft ohnehin verrückt und bringt den gesamten Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht, andererseits suchen viele Frauen dann überdurchschnittlich häufig die Toilette auf und scheiden über das Urin zusätzlich Mineralstoffe wie das wichtige Magnesium aus.
Treten während der Schwangerschaft also immer wieder Wadenkrämpfe auf, sollte der Hausarzt den Mineralhaushalt mit Hilfe einer Blutprobe überprüfen. Wird ein Magnesiummangel festgestellt, kann dieser leicht mit Nahrungsergänzungsmitteln behoben werden. Auch magnesiumreiche Kost und hochwertiges Mineralwasser können viel dazu beitragen, dass der Körper keinen Mangel leidet.
Sorgfältige Pflege der Muskulatur
Während der Schwangerschaft verbringt die Muskulatur des weiblichen Körpers Hochleistungen. Auf Über- und Unterbelastung kann sie jedoch ebenfalls mit Krämpfen reagieren. Für Frauen ist daher regelmäßige und maßvolle Bewegung ausgesprochen wichtig. Wer sich ängstlich nur schont und so wenig wie möglich bewegt, unterfordert die Muskeln, die entsprechend erschlaffen und dann direkt überreagieren, wenn sie auf einmal belastet werden.
Doch auch Sportlerinnen sollten es in der Schwangerschaft etwas ruhiger angehen lassen und den Körper nicht zusätzlich belasten. Werden die Muskeln tagsüber überfordert, reagieren sie in der nächtlichen Erholungsphase mit Krämpfen – meistens in den Waden.
Sehr sinnvoll sind in der Schwangerschaft regelmäßige sanfte Dehnübungen. Wer nicht ohnehin eine Sportart wie Yoga oder Pilates ausübt, kann abends leichte Dehnübungen zuhause absolvieren, zum Beispiel Ausfallschritte, bei denen die Wadenmuskulatur gedehnt und gelockert wird. So lösen sich Verspannungen in den Muskeln.
Auf die Durchblutung achten
Durchblutungsstörungen sind ein weiterer Grund für Wadenkrämpfe. Besonders im letzten Trimester ist es für Frauen wichtig, regelmäßig die Beine hochzulegen um sie zu entlasten und ausruhen zu lassen. Wichtig ist, dass die Beine dabei warmgehalten werden, denn dann erweitern sich die Arterien und das Blut kann besser zirkulieren. Bei Kälte ziehen sie sich dagegen zusammen, so dass Durchblutungsstörungen noch begünstigt werden.
Ein warmes Vollbad mit duftigen Ölen kann ebenso helfen wie eine anregende Wechseldusche. Morgens ist eher die Wechseldusche zu empfehlen, die den Kreislauf in Schwung bringt und abends das entspannende Vollbad zum Abschalten und Auspannen. Dabei oder anschließend ruhig auch die Waden massieren um die Muskulatur in diesem Bereich weiter zu entspannen.
Kommt es zu akuten Wadenkrämpfen, ist es meist am sinnvollsten einfach abzuwarten, bis der Schmerz wieder verklungen ist und sich die Muskulatur von alleine entspannt. Eine leichte Massage der betroffenen Wade oder das Umhergehen im Zimmer können ebenfalls helfen. Treten die Wadenkrämpfe jedoch häufiger auf, sollte unbedingt der Arzt hinzu gezogen werden um die Ursache zu klären.