Wer unverhofft von einem Wadenkrampf aus dem Schlaf gerissen wird, kann eigentlich nur darauf warten, dass der Schmerz von selbst wieder vorbeigeht. Auch wenn der Krampf tagsüber oder beim Sport auftritt, ist Abwarten meist das beste Rezept. Um die Muskulatur beim Entkrampfen zu unterstützen, kann es hilfreich sein, leichte Dehnübungen zu machen, z.B. sich stehend nach vorne zu den Zehen hin beugen oder im Sitzen das Bein ganz auszustrecken und die Zehen mit der Hand zum Körper hin zu ziehen. Es kostet zwar Überwindung, aber auch das Gehen und das Belasten des betroffenen Beines hilft. Fällt die Bewegung sehr schwer, kann auch eine leichte Massage der betroffenen Wade helfen.
Hausmittel gegen akute Wadenkrämpfe
Um einen akuten Wadenkrampf aufzulösen, können auch Hausmittel wie die asiatische Allzweckwaffe Tiger Balm (gibt es in den meisten Drogerien) oder japanisches Heilpflanzenöl helfen, die die Durchblutung anregen. Auch ein heißer Umschlag, eine Wärmeflasche oder ein Weizenkernkissen können hilfreich sein.
Auf Magnesiumzufuhr achten
Treten die Wadenkrämpfe häufiger auf, liegt vermutlich ein Magnesiummangel vor. Um dies zu testen, sollte verstärkt auf magnesiumreiche Kost (Hülsenfrüchte, Nüsse, Haferflocken) geachtet werden, sowie magnesiumreiches Mineralwasser. In den Drogerien werden zudem Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium angeboten. Als akute Hilfe bei einem Wadenkrampf nutzen Magnesiumtabletten dagegen wenig, da der Organismus diese erst verarbeiten muss.
Im Zweifelsfall den Arzt aufsuchen
Wer immer wieder von Wadenkrämpfen geplagt wird, sollte sich jedoch nicht scheuen, den Arzt aufzusuchen um die organische Ursache zu klären. Ein Magnesiummangel kann beispielsweise durch einen Bluttest festgestellt werden. Möglicherweise liegen auch andere Störungen des Mineralstoff- und Elektrolythaushaltes vor.
Weitere Ursachen können Gefäßerkrankungen wie Krampfadern oder sogar Thrombosen sein, die unbedingt ärztlich behandelt werden müssen. Eher selten aber durchaus im Bereich des Möglichen liegen Nervenerkrankungen, die beispielsweise mit Diabetes oder Alkoholismus verbunden sind.
Beim Sport auf Dehnübungen achten
Treten Wadenkrämpfe vor allem nach dem Sport auf, ist meist kein Arzt notwendig: Hier ist die Ursache entweder darin zu sehen, dass während des Sportes nicht ausreichend getrunken wurde, oder dass die Muskulatur nicht ausreichend gedehnt wurde. Da der Mensch beim Sport schwitzt, scheidet er übermäßig viel Wasser und damit auch Mineralstoffe aus. Wird nun nicht ausreichend getrunken, kommt es zum Magnesiummangel, der wiederum zu Wadenkrämpfen führt. Auch eine unzureichende Dehnung der Muskeln nimmt der Körper übel.