Viele Frauen fragen sich, ob es möglich ist, Wadenkrämpfe durch die Pille zu bekommen. Die Antwort lautet: Leider, ja. Wadenkrämpfe durch die Pille sind nicht einmal besonders selten, doch wenn die Ursache bekannt ist, kann möglicherweise der Umstieg auf eine andere Pille oder auf ein anderes Verhütungsmittel helfen.
Wie hängen Wadenkrämpfe und Pille zusammen?
Tatsächlich lassen sich die Wadenkrämpfe auch im Zusammenhang mit der Pille auf einen Magnesiummangel und auf Durchblutungsstörungen zurückführen. Tatsächlich werden in den Packungsbeilagen der Pille Wadenkrämpfe meistens als mögliche Nebenwirkung aufgeführt. Die Pille beeinflusst unter anderen das Hormonsystem des Körpers und schwemmt Wasser aus dem Körper, so dass es leichter zur Dehydration und damit zum Magnesiummangel kommt. Treten die Wadenkrämpfe nur relativ selten auf, kann es möglicherweise helfen, mehr zu trinken oder ein Magnesiumpräparat einzunehmen. Dies sollte jedoch am besten nur nach Rücksprache mit dem Arzt geschehen, der zudem mit Hilfe eines Bluttests nachweisen kann, ob überhaupt ein Mangel vorliegt.
Die Pille als Risikofaktor für Thrombosen
Bekannt ist die Pille auch als Auslöser für Thrombosen, die schwere gesundheitliche Folgen haben können. Wadenkrämpfe sind dabei oft ein früher Warnhinweis auf eine Thrombose, d.h. einer Störung der Blutgerinnung. Diese ist für den menschlichen Körper überlebenswichtig: Wer sich beispielsweise mit dem Messer in den Finger schneidet, wird nach einigen Minuten merken, dass das Blut von selbst aufhört zu fließen: Es gerinnt. Besäße es diese Fähigkeit nicht, wäre schon eine kleine Verletzung lebensgefährlich, denn das Blut würde immer weiter fließen.
Allerdings kann die Blutgerinnung auch gestört sein. Dann bilden sich in den tiefliegenden Bein- oder Beckenvenen Blutverschlüsse, die den normalen Blutfluss aufhalten. Die Pille beeinflusst sowohl die Blutgerinnung als auch die Fließeigenschaften des Blutes und gilt damit als einer der Risikofaktoren zur Entstehung von Thrombosen. Im schlimmsten Fall löst sich die Thrombose irgendwann in der Vene und wird mit dem Blut zu den Lungen transportiert. Hier sorgt sie für eine Lungenembolie (Verstopfung), die wiederum zu einem Herzstillstand führen kann.
Thrombosen rechtzeitig behandeln lassen
Nimmt eine Frau also regelmäßig die Pille und leidet öfter unter Wadenkrämpfen, könnte dies ein Anzeichen für eine beginnende Thrombose. Daher sollten die Wadenkrämpfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Je früher die Thrombose behandelt wird, umso eher lassen sich Folgeschäden vermeiden. Weitere Risikofaktoren, die eine Thrombose begünstigen, sind neben der Pille übrigens Bluthochdruck, Diabetes, Arteriosklerose, Übergewicht und ein hoher Cholesterinspiegel. Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung kann also viel dazu beitragen, damit die Pille nicht zu Wadenkrämpfen und Thrombosen führt.